Heilpflanzen

© Illustration: Maren Sigmund

Kapuzinerkresse

Anwendungsmöglichkeiten in der Frauenheilkunde

Kapuzinerkressenkraut wird häufig zur Behandlung von vaginalen Infektionen und rezidivierenden Harnwegsinfekten eingesetzt. „Rezidivierend“ bedeutet, dass die Infektionen wiederholt auftreten, was ein häufiges Problem bei Frauen sein kann und eine effektive Behandlung erfordert, um Komplikationen zu vermeiden.

Wichtige Wirkstoffe

Die Hauptwirkstoffe in Kapuzinerkressenkraut sind Senfölglykoside und Vitamin C. Senfölglykoside sind Verbindungen, die antimikrobielle Eigenschaften haben und somit helfen können, Infektionen zu bekämpfen. Vitamin C stärkt das Immunsystem und hilft dabei, Krankheitserreger abzuwehren.

Hauptwirkungen

Kapuzinerkressenkraut hat eine desinfizierende Wirkung im Harntrakt, wirkt bakteriostatisch (hemmt das Wachstum von Bakterien), hemmt die Vermehrung von Viren wie H1N1, bekämpft Pilzinfektionen und fördert die Durchblutung der Nieren, was zu einer erhöhten Harnausscheidung führt.

Wichtige monografische Indikationen

Obwohl das HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) und die WHO (Weltgesundheitsorganisation) Kapuzinerkressenkraut nicht bearbeitet haben, empfiehlt die deutsche Kommission E seine Verwendung als ergänzende Behandlung bei Infektionen der ableitenden Harnwege, Atemwegserkrankungen und leichten Muskelschmerzen.

Dosierung/Zubereitung

Die empfohlene Dosierung beträgt etwa 15 mg Kapuzinerkressenkraut pro Dosis, bezogen auf Benzylsenföl, und sollte dreimal täglich eingenommen werden. Fertigpräparate werden bevorzugt, um Magenreizungen zu vermeiden. Die Anwendungsdauer sollte 4–6 Wochen nicht überschreiten, um potenzielle Nebenwirkungen zu minimieren.

Kontraindikationen

Personen mit Magen- und Darmgeschwüren, Nierenerkrankungen und Kinder unter 12 Jahren sollten die Einnahme von Kapuzinerkressenkraut vermeiden, da es zu Komplikationen führen kann.

Nebenwirkungen

Die Einnahme von Kapuzinerkressenkraut kann bei empfindlichen Personen Reizungen des Magen-Darm-Trakts verursachen und allergische Reaktionen auslösen.

Interaktionen

Es liegen bisher keine Berichte über Wechselwirkungen von Kapuzinerkressenkraut mit anderen Medikamenten vor.

Fazit

Kapuzinerkressenkraut ist eine vielversprechende Heilpflanze mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Frauenheilkunde. Die Beachtung der Dosierungsempfehlungen und möglichen Kontraindikationen ist wichtig, um die Wirksamkeit zu gewährleisten und potenzielle Risiken zu minimieren.

Wussten Sie das?

Die Kapuzinerkresse, auch bekannt als Tropaeolum majus, ist eine faszinierende Pflanze mit einer reichen Geschichte und zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten. Ihr Name hat seinen Ursprung im Lateinischen, wobei „Tropaeolum“ auf die auffällige Blütenform hinweist und „majus“ auf die Größe der Blüten, die oft als majestätisch empfunden werden, verweist.

Die Geschichte der Kapuzinerkresse reicht bis ins alte Peru zurück, wo sie von den Inkas als Heilpflanze genutzt wurde. Im 16. Jahrhundert gelangte sie durch spanische Eroberer nach Europa, wo sie schnell an Popularität gewann. Der Name „Kapuzinerkresse“ könnte von den Kapuzinermönchen stammen, die im Mittelalter die Pflanze in ihren Gärten anbauten und ihre medizinischen Eigenschaften schätzten oder von der Ähnlichkeit der Blüten in der manche die Kutten der Mönche zu erkennen glaubten. Eine faszinierende Anekdote besagt, dass Carl von Linné, ein berühmter Botaniker des 18. Jahrhunderts, in den Blättern Schwerter und in den Blüten Helme sah, er war also wesentlich kriegerischer in seiner Wahrnehmung, als die Mehrzahl der Menschen, die eher die friedliebenden Mönche darin sahen.

Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter und Knospen der Kapuzinerkresse essbar sind. Die Knospen können in Essig eingelegt und wie Kapern verwendet werden, was ihnen einen pikanten Geschmack verleiht. Die Blätter haben einen leicht würzigen Geschmack und können roh in Salaten genossen oder als aromatische Zutat in Suppen und Eintöpfen verwendet werden.

Ein weiteres faszinierendes Merkmal der Kapuzinerkresse ist ihre Fähigkeit, Schädlinge im Garten abzuwehren. Die Pflanze produziert natürliche Chemikalien, die Insekten fernhalten und die umgebenden Pflanzen schützen können. Aufgrund dieser Eigenschaft wird sie oft als natürliche Begleitpflanze in Gemüsegärten angebaut, um die Ernte vor Schädlingen zu schützen und die Gesundheit der Pflanzen zu fördern.

Die Kapuzinerkresse ist somit nicht nur eine Heilpflanze und eine kulinarische Zutat, sondern auch eine wertvolle Gartenpflanze mit vielfältigen Vorzügen. Ihre Geschichte, ihre vielseitige Verwendung und ihre ökologischen Vorteile machen sie zu einer bemerkenswerten und geschätzten Pflanze in der Welt der Kräuter und Gärten.

 

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Ausführungen um allgemeine Informationen handelt und nicht um eine Anleitung zur Selbstbehandlung. Bei Beschwerden konsultieren Sie bitte das Fachpersonal Ihres Vertrauens.

Anwendungsgebiete von Kapuzinerkresse