Heilpflanzen

© Illustration: Maren Sigmund

Goldrute

Goldrute: Ein Blick auf seine Anwendung in der Frauenheilkunde

Goldrutenkraut, auch bekannt als Solidaginis virgaureae herba, ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin für verschiedene Zwecke, insbesondere in der Frauenheilkunde, genutzt wird. Hier sind einige wichtige Informationen über diese Heilpflanze:

Anwendungsmöglichkeiten in der Frauenheilkunde:

Goldrutenkraut wird traditionell für die Behandlung von Reizblase und Nierengries eingesetzt. Frauen, die unter einer Reizblase leiden oder an Nierengries leiden, können von den potenziellen Vorteilen dieser Pflanze profitieren.

Wichtige Wirkstoffe:

Goldrutenkraut enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen, darunter:

  • Flavonoide: Diese natürlichen Verbindungen haben antioxidative Eigenschaften und können entzündungshemmend wirken.
  • Saponine: Saponine können eine harntreibende Wirkung haben und bei der Entgiftung des Körpers helfen.
  • Triterpensaponine: Diese Verbindungen können entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterstützen.
  • Solidagolactone, Leicarposid, Virgaureosid: Diese spezifischen Verbindungen sind ebenfalls in Goldrutenkraut enthalten und tragen zu seinen gesundheitsfördernden Eigenschaften bei.

Hauptwirkungen:

Die Hauptwirkungen von Goldrutenkraut umfassen:

  • Diuretisch: Goldrutenkraut kann die Harnausscheidung erhöhen und so bei der Entgiftung und Entwässerung des Körpers helfen.
  • Schwach spasmolytisch und antiphlogistisch: Dies bedeutet, dass Goldrutenkraut leichte krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen kann.
  • Antifungal und zytotoxisch: Es wird angenommen, dass Goldrutenkraut auch antimykotische (gegen Pilze wirkende) und zytotoxische (gegen Zellen wirkende) Eigenschaften besitzt.

Wichtige monografische Indikationen:

Offizielle medizinische Richtlinien wie HMPC, WHO und die Kommission E empfehlen Goldrutenkraut für die Durchspültherapie und zur Vorbeugung von Nieren- und Harnsteinen.

Dosierung/Zubereitung:

Die mittlere Tagesdosis von Goldrutenkraut beträgt 6-12 g der getrockneten Pflanzenteile. Es kann als Tee oder Tinktur zubereitet werden, um seine gesundheitlichen Vorteile zu nutzen.

Kontraindikationen:

Menschen mit kardialen Ödemen oder eingeschränkter Nierenfunktion sollten Goldrutenkraut meiden, da es zu unerwünschten Wirkungen führen könnte.

Nebenwirkungen und Interaktionen:

Es sind keine Nebenwirkungen oder Interaktionen von Goldrutenkraut bekannt, jedoch ist es immer ratsam, vor der Anwendung dieser oder anderer Heilpflanzen einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder der Einnahme anderer Medikamente.

Fazit: Goldrutenkraut bietet eine natürliche Option für Frauen, die unter Beschwerden wie Reizblase oder Nierengries leiden. Seine vielfältigen Wirkungen machen es zu einer vielversprechenden Heilpflanze, die jedoch mit Vorsicht und unter Berücksichtigung individueller Gesundheitszustände verwendet werden sollte.

Wussten Sie das?

Der Volksmund ist reich an Redewendungen und Sprichwörtern, die körperliche Symptome metaphorisch verwenden, um emotionale Zustände oder Erfahrungen auszudrücken. Diese Ausdrücke sind oft tief in der Kultur verwurzelt und spiegeln die menschliche Natur wider, sich durch Bilder und Metaphern auszudrücken.

Ein Beispiel für eine solche Redewendung ist der Ausdruck „etwas geht einem an die Nieren“. Hierbei wird im Volksmund eine stressbedingte oder psychologisch belastende Situation beschrieben, die emotional stark belastet. Die Wahl des Körperteils „Nieren“ in dieser Redewendung ist interessant, da die Nieren in der traditionellen chinesischen Medizin oft mit den Emotionen und der inneren Balance in Verbindung gebracht werden. In der westlichen Medizin sind es jedoch eher die Nebennieren, die für die Synthese von Stresshormonen wie Kortisol verantwortlich sind. Dennoch hat sich der Ausdruck „an die Nieren gehen“ in der Alltagssprache etabliert und wird häufig verwendet, um emotionalen Stress zu beschreiben.

Ein weiteres Beispiel ist der Ausdruck „ein schweres Herz haben“. Hier wird das Herz als Metapher für emotionale Belastung verwendet. Menschen beschreiben ihre Traurigkeit oder Sorge oft mit diesem Bild, um auszudrücken, dass sie innerlich schwer belastet sind.

In ähnlicher Weise wird auch oft von „Bauchgefühl“ gesprochen, um auf intuitive Eingebungen oder Instinkte hinzuweisen. Der Bauch wird hier symbolisch für das emotionale Zentrum des Menschen verwendet, das auf einer tieferen Ebene Wissen oder Gefühle vermittelt.

Diese Ausdrücke und Metaphern sind nicht nur Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs, sondern spiegeln auch die komplexe Beziehung zwischen Körper und Geist wider.

 In der Komplementärmedizin wird beispielsweise die Goldrute zur „Nierenstärkung“ verwendet, was eine interessante Verbindung zwischen körperlicher und emotionaler Gesundheit darstellt. Es zeigt, wie die Sprache und das Verständnis des Körpers in der Volksmedizin und Komplementärmedizin ineinander greifen und wie diese alten Überzeugungen auch heute noch in verschiedenen Kontexten relevant sind.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Ausführungen um allgemeine Informationen handelt und nicht um eine Anleitung zur Selbstbehandlung. Bei Beschwerden konsultieren Sie bitte das Fachpersonal Ihres Vertrauens.

Anwendungsgebiete von Goldrute