Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses Gewebe kann sich an den Eierstöcken, Eileitern, der Außenseite der Gebärmutter und anderen Organen im Beckenbereich ansiedeln. Diese Gewebewucherungen verhalten sich ähnlich wie die normale Gebärmutterschleimhaut: Sie verdicken sich, brechen zusammen und bluten während des Menstruationszyklus. Da das Blut jedoch nicht aus dem Körper austreten kann, führt dies zu Entzündungen und Schmerzen.
Ursachen von Endometriose

Die genaue Ursache der Endometriose ist unbekannt, aber es gibt mehrere Theorien:

Retrograde Menstruation: Dies ist die am häufigsten akzeptierte Theorie. Dabei fließt Menstruationsblut, das Endometriumzellen enthält, rückwärts durch die Eileiter in die Beckenhöhle, anstatt aus dem Körper auszuscheiden (Mayo Clinic, 2023).

Embryonale Zelltransformation: Hormone wie Östrogen können embryonale Zellen in Endometrium-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter umwandeln (Mayo Clinic, 2023).

Immunsystemstörungen: Probleme mit dem Immunsystem könnten verhindern, dass der Körper das endometriumähnliche Gewebe erkennt und zerstört, das außerhalb der Gebärmutter wächst (Mayo Clinic, 2023).

Chirurgische Narbenimplantation: Nach Operationen wie einem Kaiserschnitt können Endometriumzellen an den Operationswunden haften und dort wachsen (Mayo Clinic, 2023).

Genetische Veranlagung: Endometriose kann in Familien auftreten, was darauf hindeutet, dass eine genetische Komponente vorliegt (NIH, 2023).

Symptome

Die Symptome der Endometriose können variieren, beinhalten aber häufig:

Starke Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe): Schmerzen im Unterbauch, die vor und während der Menstruation auftreten.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Schmerzen, die während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten.
Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen: Diese Symptome treten oft während der Menstruation auf.
Starke Menstruationsblutungen: Sowohl starke Blutungen während der Periode als auch Zwischenblutungen.
Unfruchtbarkeit: Endometriose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Weitere Symptome: Müdigkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Übelkeit, insbesondere während der Menstruation (NIH, 2023).

Fachbegriffe erklärt

Gebärmutterschleimhaut (Endometrium): Die innere Schleimhautschicht der Gebärmutter, die sich während des Menstruationszyklus aufbaut und abgebaut wird.
Retrograde Menstruation: Ein Zustand, bei dem Menstruationsblut rückwärts in die Beckenhöhle fließt.
Dysmenorrhoe: Schmerzhafte Menstruationskrämpfe.
Embryonale Zelltransformation: Der Prozess, bei dem sich embryonale Zellen in anderes Gewebe umwandeln.
Immunsystem: Das Abwehrsystem des Körpers gegen Infektionen und Krankheiten.

Behandlung

Die Behandlung von Endometriose hängt von der Schwere der Symptome und dem Wunsch nach Schwangerschaft ab:

Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen können Schmerzen lindern (Mayo Clinic, 2023).
Hormontherapie: Hormonelle Behandlungen können helfen, das Wachstum des endometriumähnlichen Gewebes zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Dazu gehören Antibabypillen, Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Agonisten und -Antagonisten, und Progestine (NIH, 2023).
Chirurgie: Bei schweren Symptomen oder wenn hormonelle Behandlungen nicht wirken, kann eine Operation notwendig sein, um das endometriumähnliche Gewebe zu entfernen (Mayo Clinic, 2023).
Fruchtbarkeitsbehandlung: Wenn Endometriose die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, können assistierte Reproduktionstechnologien wie In-vitro-Fertilisation (IVF) helfen (NIH, 2023).
Endometriose kann das Leben erheblich beeinträchtigen, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn Sie den Verdacht haben, an Endometriose zu leiden, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten.