Hier ganz offen, was du über die Häufigkeit der gängigsten Infektionen der Vulva und Vagina wissen solltest – ohne Tabus und Fachchinesisch.
Die Sache mit den Bakterien
Stell dir vor: Fast jede zweite Frau bekommt mindestens einmal in ihrem Leben eine bakterielle Infektion im Intimbereich.
Bakterielle Infektionen im Intimbereich können echt lästig sein. Viele Frauen erleben Symptome wie Juckreiz, Brennen und ungewöhnlich starken Ausfluss. Eines der häufigsten Symptome ist ein veränderter Geruch, der oft als fischig beschrieben wird. Diese unangenehmen Beschwerden treten besonders oft während der Pubertät und der Perimenopause auf, wenn der Körper durch hormonelle Achterbahnfahrten geht. Falls du dich fragst, warum gerade dann: Hormonelle Schwankungen können das perfekte Klima für Bakterien schaffen, die sich dann ungestört vermehren.
Diese Infektionen werden meist als bakterielle Vaginose bezeichnet, wenn der Erreger unbekannt ist oder es sich um eine Mischinfektion mit vielen unterschiedlichen Bakterien handelt. Und nein, nur weil es „bakteriell“ heißt, heißt das nicht, dass du was mit Sauberkeit falsch gemacht hast.
Pilze sind auch keine Kostverächter
Dann gibt’s da noch die Pilzinfektionen, die Candidosen. Fast 80 % aller Frauen kriegen irgendwann mal so eine nervige Candida-Infektion. Manche haben sogar das „Glück“, dass sie immer wieder kommen, besonders zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen steht nicht ein unangenehmer Geruch im Mittelpunkt sondern krümelig weißer Ausfluss der extrem Jucken kann. Üblicherweise gehören die Hefepilze zur normalen Besiedlung der Intimzone, gibt’s aber hormonelle Schwankungen, auch bei einer Schwangerschaft, ist das Immunsystem gerade abgelenkt oder nicht fit, wurden „gute“ Bakterien mittels Antibiotika gekillt freuts die Pilzchen und sie vermehren sich ungebremst.
Und was ist mit Viren?
Auch Viren mischen mit. Genitalherpes zum Beispiel kann echt unangenehm sein. Der wird durch Herpesviren ausgelöst und kann zu echt schmerzhaften Ausbrüchen führen. Kleiner Fun Fact am Rande: Trotz aller Mythen, Genitalherpes kriegt man nicht durch Oralverkehr von jemandem, der Lippenherpes hat. Die Viren sind verwandt, aber nicht dieselben. Einmal eingefangen, nisten sich die Biester für immer in deinem Körper ein und können immer mal wieder ausbrechen, besonders wenn du gestresst bist oder dein Immunsystem schlapp macht. Auch wenn wir hier nur über eine Minderheit von Frauen reden – 5-10% haben in ihrem Leben einen Genitalherpes sind die Betroffenen allerdings nicht zu beneiden – denn die sehr schmerzhaften Infektionen können immer wieder kommen. Typisch sind die roten Herpesbläschen in der Intimzone.
Fazit
Die Darstellung der Häufigkeiten sollte dir einen Punkt vor Augen geführt haben: Du bist nicht allein mit möglichen Infektionen, auch wenn keine Frau gern darüber spricht. Wichtig ist, dass du auf deinen Körper hörst und bei den ersten Anzeichen einer Infektion nicht zögerst, zum Arzt zu gehen.