„Also, wissen Sie, Frau Doktor, da riecht und kleckert nichts. Ne Infektion hatte ich gerade erst: aber es brennt wie Feuer.“ – Mit diesen Worten schilderte eine Berliner Patientin ihre Beschwerden während eines Anamnesegesprächs.
Unerwünschte Untermieter im Intimbereich: Veränderungen im Vaginalschleim als erste Anzeichen
Oftmals sind Veränderungen im Vaginalschleim und gegebenenfalls Ausfluss erste Hinweise darauf, dass sich unerwünschte „Untermieter“ eingenistet haben könnten. Frauen, die bereits häufig mit Infektionen im Intimbereich zu tun hatten, bringen Vermutungen mit, die aus ihren eigenen leidvollen Erfahrungen stammen, anstatt aus Internetrecherche. Infektionen des vulvo-vaginalen Bereichs gehen regelmäßig mit Veränderungen in Farbe und Konsistenz des Vaginalschleims einher. Diese Veränderungen können bereits richtungsweisend für die Diagnostik mit einem Abstrich sein.
Verschiedene Infektionen, verschiedene Symptome: Ein Leitfaden für die Diagnose
Bei Pilzinfektionen zeigen sich häufig krümelige weiße Beläge und starker Juckreiz. Bakterielle Infektionen hingegen äußern sich eher durch Geruchsveränderungen, Veränderungen in der Menge und Farbe des Vaginalsekrets, manchmal sogar in eine grünliche Richtung.
Fehlen diese ersten Hinweise, ist eine genauere Untersuchung erforderlich, besonders wenn der Leidensdruck der Patientin bezüglich des Brennens sehr groß ist.
Ureaplasma urealyticum: Kleine Plagegeister mit großen Auswirkungen
Ein häufig übersehener Plagegeist im Zusammenhang mit Intiminfektionen ist das Ureaplasma urealyticum, der sich durch unangenehmes Brennen bemerkbar machen kann. Klassische Hinweise wie veränderter Ausfluss fehlen, so neben dem „Brennen“ überhaupt Symptome vorhanden sind, dann eine gute Befeuchtung der Intimzone.
Ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Ureaplasma-Infektion kann die vorangegangene Antibiotikabehandlung sein. Antibiotika, die zur Behandlung anderer Infektionen eingesetzt werden. Wenn Konkurrenten durch vorherige Antibiotika-Behandlungen außer Gefecht gesetzt wurden, finden Ureaplasmen unter Umständen ideale Bedingungen zur Vermehrung vor.
Ureaplasma urealyticum ist besonders raffiniert, da es in der Lage ist, ohne Zellwand zu existieren. Diese Eigenschaft macht es resistent gegenüber vielen gängigen Antibiotika, was die Behandlung erschweren kann.
Fazit: Auf den eigenen Körper hören und rechtzeitig professionelle Hilfe suchen
Bei allem, was sich seltsam anfühlt, ist es ratsam, beim Fachpersonal des Vertrauens genau nachzufragen. Selbst unangenehmes Brennen ohne klassische Infektionszeichen wie verstärkter, riechender Ausfluss kann eine Infektion sein. Es lohnt sich, auf den eigenen Körper zu hören und frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein offener Dialog und das Vertrauen in die Fachkompetenz können helfen, Intiminfektionen zu verstehen und erfolgreich anzugehen.